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24.08.2018

VBE: Jede grundständig ausgebildete Lehrkraft zählt

Zur heutigen Pressekonferenz der Schulministerin

Anlässlich der heute vorgestellten Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel fordert die Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW die überfällige Maßnahme des gleichen Lohns für gleiche Arbeit. „Uns wurde heute ein Bündel an Maßnahmen präsentiert. Lehrkräfte flexibel auf die Schulformen zu verteilen, das ist die beste der schlechten Notlösungen. Es bleibt aber eine Notlösung. Es müssen jetzt Maßnahmen umgesetzt werden, um das hausgemachte Problem langfristig zu lösen. Wir fordern ab sofort gleichen Lohn für gleiche Arbeit, um ausreichend Menschen für das Grundschul- und Sek I-Lehramt zu begeistern. Ausreichend ausgebildetes Personal kriegen wir nur durch verlockende Anreize, dazu gehören auch angemessenen Arbeitsbedingungen. Jede grundständig ausgebildete Lehrkraft zählt“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE.

Die Erweiterung des Seiteneinstiegs sieht die Lehrergewerkschaft VBE kritisch. „Kinder und Jugendliche verdienen ausgebildetes Fachpersonal. Es geht um deren Zukunft und die Zukunft des Landes. Zwingend muss es eine Vorqualifizierung geben. Die Personalnot darf nicht dazu führen, dass Seiteneinsteiger unzureichend vorbereitet zum Einsatz kommen“, erklärt Behlau.

Positiv sieht der VBE den Anreiz der Verbeamtung. „Dies müsse für alle grundständig ausgebildeten Lehrkräfte gelten. Was aber fehlt ist der gleiche Lohn für gleiche Arbeit“, erklärt der VBE-Landeschef.

Der VBE begrüßt die zusätzlichen Stellen für Oberstufenlehrkräfte an Gesamtschulen.

Den Versuch, pensionierte Lehrkräfte zu gewinnen, sieht der VBE ebenfalls kritisch. Stefan Behlau: „Wir erwarten keinen großen Zulauf, weil die Kolleginnen und Kollegen nach vielen Dienstjahren mit unzähligen Überstunden ihren Ruhestand mehr als verdient haben.“  

Die schulscharfe Messung des Unterrichtsausfalls ist aus Sicht des VBE nicht zielführend. „Frau Gebauer muss die Ursachen des Unterrichtsausfalls beheben und nicht Daten dazu erheben lassen. Ohne ausreichend Personal fällt Unterricht aus“, sagt VBE-Landesvorsitzender Behlau.

Die neuen Wege der Inklusion waren heute ebenfalls ein Thema auf der Pressekonferenz. „Die Umsteuerung der Inklusion begleiten wir konstruktiv und kritisch. Positiv zu sehen ist, dass Bedingungen für die Inklusion im Dialog geschaffen werden sollen. Wir erwarten größere Kraftanstrengungen, damit der jetzige Weg der Bündelung der Ressourcen als eine kurze Übergangslösung in die Geschichte eingeht. Den Erhalt der Wahlfreiheit zwischen Förder- und Regelschule begrüßen wir ausdrücklich“, erklärt Behlau.

Den Wettbewerb der Talentschule sieht der VBE kritisch. „Kein Talent darf unentdeckt bleiben. Deshalb muss jede Schule eine Talentschule werden. Gerade die Schulen, die anerkanntermaßen vor besonderen Herausforderungen stehen, sollten nicht in einen Wettbewerb gehen müssen, um angemessene Bedingungen zu erhalten“, erklärt Behlau.


Pressemitteilung 70-201
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